Prof. G. Chroust

Lecture
Oesterreichisches Forschungsinstitut fuer Artificial Intelligence (OeFAI)
                      Schottengasse 3, A-1010 Wien
                       Tel.+43-1-53532810,5336112
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                                VORTRAG
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Univ.-Prof. Dr. Gerhard CHROUST
Systemtechnik und Automation
Johannes Kepler-Universitaet Linz 


SOFTWARE-ARCHAEOLOGIE
Was hat Archaeologie mit Software zu tun? 
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Software-Entwicklung befindet sich seit vielen Jahren in einer Krise. 
Das Service, die Wartung und die Adaptierung von bestehender Software 
bindet einen grossen Teil der Entwicklungsmannschaften (bis zu 80%) 
bei Software-Herstellern und DV-Abteilungen. Aus wirtschaftlichen 
und organisatorischen Gruenden ist aber ein komplettes Neuschreiben 
der existierenden Software ausgeschlossen. Dadurch hat sich in den 
letzten Jahren die Aufmerksamkeit staerker auf Aspekte der Verlaengerung 
der Verwendungsdauer und auf Wiederverwendung verlagert.

Und das bietet einen reizvollen Ansatz zu Vergleichen mit Archaeologie, 
wo man es ebenfalls mit Artefakten vergangener Zeiten zu tun hat, 
und wo (und diese Liste passt auch auf die Software):
- vieles alt und nicht brauchbar ist,
- manches sich ueber viele Jahre hinweg bewaehrt hat,
- die urspruenglichen Motive und Konzepte vergessen sind,
- die Entwicklungsingenieure nicht mehr gefragt werden koennen,
- Unterlagen nicht vorhanden oder unleserlich sind,
- vieles verborgen, vergessen und
- im Laufe der Zeit veraendert wurde.

Anhand von Bildern, hauptsaechlich ueber archaeologische Grabungen in 
Mesopotamien, werden die Grundkonzepte der Software-Wartung und 
Wiederverwendung demonstriert.

Als klassisches Beispiel fuer die Problematik des Reverse Engineering 
diente der Turm von Babel, von dem es mindestens ein Dutzend oft grund-
legend verschiedene Rekonstruktionsversuche gibt.


Zeit: Donnerstag, 9.Juni 1994, 18:30 Uhr pktl.
Ort:  OeFAI, Schottengasse 3, 1010 Wien 1.